Verlegung des Endbahnhofs der Gornergrat Bahn
Geschichte 71
Vom ersten Bahnhof hatten die Gäste eigentlich nur rund 120 Höhenmeter bis zum Gornergrat-Gipfel zu überwinden. Doch wegen der ungewohnten Höhe war es für sie kein einfaches Unterfangen. Für den damaligen Betriebsdirektor der Gornergrat Bahn, Theodor Ammann, war klar: Eine Lösung musste her.
Die erste Bergstation der Gornergrat Bahn lag 71 Meter tiefer als heute. Von dort mussten die Gäste bis zur Kulmhöhe einen Fussmarsch über eine Strecke von einigen hundert Metern sowie 113 Höhenmeter überwinden.
Für viele Gäste stellte die Strecke bei dünner Luft in der ungewohnten Höhe ein nur schwer zu überwindendes Hindernis dar. Deshalb holten zwischen 1898 und 1909 professionelle Sesselträger die Bahnpassagiere, an der Endstation ab. Gegen ein Entgeld trugen sie die Gäste innert 15 – 20 Minuten auf den Gipfel des Gornergrats.
Rückmeldung der Gäste
Von seinen Mitarbeitenden erhielt Theodor Ammann, Betriebsdirektor der Gornergrat Bahn, immer wieder Rückmeldungen der Gäste. Die Anregungen betrafen vor allem den Aufstieg von der Endstation bis zum Hotel; die ungenügende Restauration und das die Aussicht beeinträchtigende Hotel. Das erste Hotel wurde nämlich 1894 auf der heutigen Aussichtsplattform erbaut, dem höchsten Punkt auf dem Gornergrat.
Aufnahme der Bauarbeiten
Bereits 1905 nahm Ammann intern und mit der Gemeinde Zermatt Verhandlungen über eine Höherverlegung der des Endbahnhofs der Gornergrat Bahn auf. Nach der Einigung 1907 begannen die Bauarbeiten für die Bahnverlängerung und das neue Stationsgebäude.
Gemäss der Baukonzession mussten die Baumaterialien für den Bahndamm, insbesondere die Steine, aus der Umgebung verwendet werden.
Anerkennung der Gäste
Ab dem 1. Juni 1909 fuhr die Bahn zum 71 m höher gelegenen Endbahnhof. Die Verkehrsverbesserung fand die ungeteilte Anerkennung aller Besucher des Gornergrats. Ammann war zufrieden.
Spuren des alten Bahnhofs
Die Gebäude der alten Station Gornergrat blieben vorläufig bestehen und dienten den Arbeitern bei Schneeräumungsarbeiten und Bahnunterhalt als Unterkunft. Die Gleise und Oberleitungen wurden zurückgebaut.